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        detailliertes Zahlenmaterial und Statistiken

        Gesamtschülerzahlen seit 1972

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      • Erfahrungsberichte

      • Zur Geschichte der Musikakademie

        Erinnerungen an die Anfänge

        Paul Derwahl, erster Direktor der Musikakademie

        Musik und Gesang spielte seit jeher eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen Leben des deutschsprachigen Gebietes Belgiens. So ist es nicht verwunderlich, dass in jeder noch so kleinen Ortschaft ein Gesang- oder Musikverein -wenn nicht gar beides – existierte. Die Ausbildung des

        Nachwuchses wurde in der Regel von vereinseigenen Kräften – nicht selten reinen Autodidakten-gewährleistet.

        Nur vereinzelt wenigen Musikinteressierten war eine fundierte Ausbildung möglich auf Grund der zum Teil erheblichen Entfernungen zu den bekannten Musikausbildungsstätten wie das Vervierser Konservatorium, die Musikschulen von Malmedy und Aubel, das „Grenzland-Konservatorium“ oder das „Gregorius-Haus“ (vornehmlich Kirchenmusik) in Aachen.

        Um auch im Eupener Raum den Kindern und Jugendlichen die Chance einer Musikausbildung zu ermöglichen, schien eine Musikschule als zwingende Notwendigkeit. Die Stadt St.Vith besaß eine Ausbildungsstätte als Abteilung der Musikakademie Malmedy während in Kelmis die Aubeler Musikakademie eine Zweigstelle unterhielt.

        Nach den ersten politischen Kontakten in Bezug auf eine Musikschule in Eupen stießen die Initiatoren, namentlich der AVZ-Chefredakteur in Eupen, Willy Timmermann sowie der damalige Pastor von Eynatten und gleichzeitig Födekam-Präses, Leo Dederichs, auf offene Ohren bei dem damaligen Abgeordneten Johann Weynand. Allerdings mit der Auflage, eine regionale Musikschule zu gründen, mit der Gemeinde Bütgenbach.

        Erste Schritte

        Als Journalist und begeisterter Hobbymusiker entwarf Willy Timmermann einen Fragebogen im Hinblick auf das Interesse der Kinder an einer Instrumental- oder Gesangausbildung. Diese rund 4000 Fragebogen wurden mit Hilfe der Elternvereinigungen VER (Gemeinde und freie Schulen) sowie FAPEO (Staatsschulen) in allen Schulen aller Gemeinden, Dörfer sowie auf dem Gebiet der Stadt Eupen verteilt und im Anschluss ausgewertet. Die Interessen der Kinder und Jugendlichen reichten von den bekannten Harmonie-Instrumenten über Gitarre, Klavier, Gesang bis zur Harfe, ja sogar wurde Alphorn gewünscht…

        Von dem Resultat der Gesamtstatistik zeigte sich die Stadt Eupen – namentlich in der Person des musik- und kulturbegeisterten Schöffen Felix Peters - angetan, sodass die Bereitwilligkeit zur Gründung einer Musikschule beschlossen wurde. Nun war wieder Johann Weynand am Zuge, um die erforderlichen Genehmigungen und finanziellen Mittel in den zuständigen Ministerien freizumachen. Dies gelang ihm hervorragend - allerdings wurde der Start einer eigenständigen Musikschule mit der Auflage verknüpft, eine Abteilung in der Gemeinde Bütgenbach mitzugründen, um somit das gesamte deutschsprachige Gebier abzudecken. Weshalb die zu gründende Musikschule „Eupen-Bütgenbach“ heißen sollte.

        Seitens des „Ministère de l´Education Nationale et de la Culture Francaise“ wurden 2 Millionen Franken zur Verfügung gestellt für die beiden ersten Jahre, mit denen alle Gehälter und Anschaffungen von Instrumenten getätigt werden sollten. Alle anderen Kosten übernahm die Stadt Eupen.

        Nach einjährigem Gutachten der staatlichen Inspektion würden dann alle Gehälter sowie Subventionen auf Anschaffung von Instrumenten von dem obengenannten Ministerium getragen.

        Nicht von der Hand zu weisen sind die strukturellen und finanziellen Anforderungen an die Stadt Eupen, die jedoch von Anfang an voll und ganz hinter dem Projekt Musikschule stand.

        Zu Beginn des Jahres 1972 wurde offiziell der Beschluss zur Gründung der Musikschule Eupen-Bütgenbach gefasst. Als Standort in Eupen wurde das Gebäude der Schule für französischsprachige Kinder, Bergkapellstraße, vorgesehen und in Bütgenbach die „Alte Volksschule“. Die Direktion und Verwaltung sollte im Privathaus Bergkapellstraße, 8 untergebracht werden.

        Nun erfordert eine Schule bekanntlich einen Direktor, Lehrpersonal sowie eine Verwaltung.

        Zunächst schrieb das Bürgermeister- und Schöffenkollegium der Stadt Eupen die Stelle des Direktors aus. Die eingegangenen Bewerbungen wurden der staatlichen Inspektion im Ministerium vorgelegt, um eine entsprechende Auswahl treffen zu können. Von den 4 in Frage kommenden Kandidaten erhielt ich am 23. Mai 1972, im Alter von 24 Jahren mehrheitlich den Auftrag zur Leitung der ersten autonomen Musikschule im Gebiet deutscher Sprache, der „Musikschule Eupen-Bütgenbach“. Als verantwortlicher Lehrer in Bütgenbach wurde Albert Veithen bezeichnet.

        An die Arbeit…

        Meine Lehrtätigkeit an der Musikhochschule Rheinland, Abt. Aachen sowie an der Aubeler Musikakademie, Abt. Kelmis konnte ich, dank des Verständnisses meiner Vorgesetzten mit sofortiger Wirkung aufgeben, um mich voll und ganz in die gewaltige Aufgabe zu stürzen.

        Die vorrangigsten Arbeiten bestanden in dem Aufbau der Verwaltung – angefangen bei der Rekrutierung des Verwaltungspersonals über den Aufbau der Verwaltung, Erstellung der Lehrpläne, Anschaffung von Instrumenten, Rekrutierung des Lehrpersonals usw…

        Sehr schnell richtete die Stadt Eupen die Parterrewohnung des Hauses Bergkapellstraße 8 als Direktionsbüro und Sekretariat ein.

        Überraschung!

        Ab August nahmen wir also in Eupen und Bütgenbach Anmeldungen entgegen, um am 1. September 1972 startklar für das erste Schuljahr zu sein. Albert Veithen hatte es wohl mehr als gut gemeint, als er mir Ende August die Schülerlisten von Bütgenbach vorlegte: nicht nur in Bütgenbach, sondern ebenfalls in Weywertz, Nidrum, Elsenborn, Büllingen und Hünningen und Rocherath hatte er die Werbetrommel gerührt und dementsprechend Schülerlisten zusammengetragen. Welch ein Dilemma! Für diese „Verzettelung“ gleich zu Beginn des Schuljahres waren weder Lehrpersonen noch die erforderlichen Instrumente und Infrastruktur vorgesehen; andererseits würde es für die in diesen Abteilungen angemeldeten Schülerinnen und Schüler eine herbe und voraussichtlich nicht wieder gut zu machende Enttäuschung darstellen, wenn keine angemessenen Lösungen gefunden würden.

        Da das erste Unterrichtsjahr ausschließlich aus der Unterweisung von Notenlehre bestand – wozu allerdings ein Klavier unerlässlich war – konnte letztendlich, wenn auch mit einiger Verspätung überall gestartet werden.

        Lehrpersonal

        Es erfolgte zu Ende des ersten Halbjahres 1972 eine Stellenausschreibung für sämtliche Fächer wie Violine, Klavier, Gitarre, Orgel, Flöte, Klarinette, Trompete, Posaune, Schlagwerk, Gesang… gemäß den Kindern und Jugendlichen geäußerten Wünschen. Eine Vielzahl von Bewerbern ging beim BSK der Stadt Eupen ein: vom Orchestermusiker des Lütticher Sinfonieorchesters und der Kgl. Oper der Wallonie bis hin zu Vereinsdirigenten und Amateurmusikern. Dass dabei nicht alle die vom Ministerium geforderten Ansprüche erfüllten versteht sich von selbst. Andererseits musste jedoch der Unterricht gewährleistet werden. Um eine, zumindest vorübergehende Lösung zu finden begab ich mich in Begleitung des zuständigen Schöffen, Felix Peters, zum Staatsinspektor, Max Vandermaesbrugge, nach Brüssel, um seinen umfassenden Rat einzuholen, welche Kandidaten denn nun berücksichtigt werden könnten im Hinblick auf eine sogenannte „Diplom-Dispenz“ die unausweichlich erforderlich war, um den Unterricht überhaupt zu garantieren. Vandermaesbrugge, der dem Unternehmen „Musikschule“ von Anfang an äußerst wohlgesonnen war, entließ uns schließlich mit der Liste der in Frage kommenden Lehrpersonen, die teils die erforderlichen Diplome besaßen, teils auch eben nicht; jedoch sollte dies kein Hemmnis sein, wenn eben die erforderlichen Diplome nachgereicht würden. Ein insgesamt sehr erfolgreicher Tag in Brüssel!

        Instrumente

        Ferner galt es nun ein Instrumentarium anzuschaffen, d.h. Klaviere für Notenlehre (Solfeggio), den eigentlichen Klavierunterricht sowie die z.B. für Gesang erforderliche Begleitung. Sämtliche andere Instrumente wie Flöten, Klarinetten, Trompeten, Violinen und Posaune mussten angeschafft werden um diese anschließend den Schülern leihweise zur Verfügung zu stellen. Da musste ich mich dann also in Qualitätsmerkmale aller möglichen Instrumente und Marken reinknien, um das bestmögliche Instrumentarium zu annehmbaren Preisen zu erwerben, denn der obengenannte Finanzrahmen ließ nicht allzu viel Spielraum zu.

        Notenlehre

        Die in Musikschulen üblichen „Solfège“-Hefte, mit denen ich u.a. in Kelmis unterrichtete, waren eigentlich schnell zu bekommen. Anders verhielt es sich bei dem notwendigen Theoriebuch in deutscher Sprache, das einfach nicht existierte – weder auf dem deutschen Musikmarkt, geschweige dann in Belgien. Also...wurde unser Wohnzimmer umfunktioniert in ein Büro (die Büros Bergkapellstraße 8 waren noch nicht eingerichtet) um mein vorher entwickeltes Lehrbuch auf rund 60 Stencyls (heute kaum noch bekanntes Vervielfältigungsverfahren, mit zähflüssiger Druckerpaste) zu tippen – wofür ich meiner Frau unendlich dankbar war, denn Daktylographie hatte mit Klavierspiel recht wenig zu tun… Die fertigen Stencyls wurden anschließend im Rathaus manuell „durchgedreht“ und eingebunden - meist nach Feierabend der Angestellten des Rathauses, um den dortigen Betrieb nicht zu stören.

        Lehrpläne

        Für alle Unterrichtsfächer sowie die allgemeine Struktur einer Musikschule galten die Königlichen und Ministeriellen Erlasse, die seitens des zuständigen Ministeriums in Brüssel veröffentlicht waren in einem seitenintensiven, zwei Ordner umfassenden Dokumentenwerk „Règlementation de l´Enseignement artistique“. Es gibt keine Literatur in meinem Leben, die ich öfter konsultiert habe, als diese! Von Bezeichnungs- und Ernennungsprozeduren, Kontrolldokumenten bis zu den Lehrplänen war alles vorgegeben. Und alle gesetzlichen Bestimmungen mussten rigoros beachtet werden, denn sowohl die musikalische als auch die verwaltungstechnische Inspektion würden über die weitere Entwicklung unserer Musikschule maßgeblich entscheiden.

        Start ins 1. Jahr

        Vor den Start mussten zuerst alle Bewerbungen des Lehrpersonals studiert und um eine entsprechende Vorschlagsliste erstellt werden, die dem Bürgermeister- und Schöffenkollegium der Stadt Eupen vorgelegt wurde zwecks anschließender Bezeichnung durch den Stadtrat. Natürlich verfügten nicht alle über die vorgeschriebenen Titel und Diplome, was jedoch weniger ausschlaggebend war da das erste Schuljahr ohnehin nicht seitens des Ministeriums subventioniert wurde, sondern gänzlich aus dem einmaligen Startkapital von zwei Millionen Franken bestritten werden musste. Allerdings galten ab dem zweiten Jahr – nach erfolgter Staatsinspektion und eventueller Anerkennung als Musikschule 2. Kategorie – andere Bestimmungen. Aber dazu später mehr...

        Zu Beginn des September 1972 verfügte die neue Musikschule in Eupen nicht nur über ein 1. Schuljahr, sondern gleich über 4 Stufen im Fach Solfeggio; ferner wurden u.a. Violine, Gitarre Klavier, Orgel, Flöte, Klarinette, Trompete, Posaune, Schlagzeug, Gesang, Diktion, Deklamation und Schauspiel unterrichtet. In allen anderen Zweigstellen konnte leider mangels Unterrichtspersonal ausschließlich Notenlehre und sporadisch Klarinette und Trompete sowie Klavier erteilt werden – eine langfristig unhaltbare Situation. Jedoch machten die geographisch arg verzweigten Ortschaften südlich des Venns die Fahrten für Lehrpersonen wenig attraktiv… Mit der Zeit sollte auch dies sich ändern!

        Bereits zu Beginn des Jahres 1973 veranstalteten wir unser erstes Schülerkonzert im Eupener Jünglingshaus mit kleinen, bescheidenen Darbietungen sämtlicher Schüler sodass daraus eine Mammutveranstaltung von über drei Stunden wurde; dies sollte sich nie mehr wiederholen!

        Wir schlossen ein erfolgreiches erstes Jahr ab; der Zuspruch wurde immer größer, die Einschreibungen zahlreicher, immer mehr Fächer wie Violoncello, Ballett, Musikalische Früherziehung, Lied, Opernschauspiel usw. usw. Die Musikerziehung (Solfeggio) konnte auf insgesamt 7 Studienjahre erweitert werden. Die musikalischen Anforderungen wurden anspruchsvoller, denn die Notwendigkeit schnellstmöglich eigenes Personal zu „produzieren“ wurde immer zwingender auf Grund der steigenden Nachfragen und des dadurch bedingten Lehrermangels. Auch war eine Beibehaltung der vielen Abteilungen einfach nicht mehr möglich. Der dadurch entstandenen Verzettelung musste im Interesse der Unterrichtsqualität ein Ende gesetzt werden sodass vorerst die Musikschule Eupen mit der Abteilung Bütgenbach – später in Büllingen – fast allen Anfragen gerecht werden konnte. Auch wurde dadurch der Anreiz geschaffen, Personal in diese eine Zweigstelle zu entsenden.

        Am Ende des zweiten Schuljahres erfolgte dann die große Inspektion zur Anerkennung unserer regionalen Musikschule. Während einer ganzen Woche begutachtete der Inspektor alle Lehrerinnen und Lehrer, den Direktor, die Unterrichtsinhalte, das Instrumentarium sowie die Verwaltung.

        Auf Grund der wahrhaft großartigen Leistungen und Resultate wurde die Musikschule Eupen-Bütgenbach nicht als Musikschule 2. Kategorie, sondern, erstmalig in der Geschichte des subventionierten Musikunterrichtswesens, als Musikakademie 1. Kategorie eingestuft. Damit hatte man weder auf Seiten des Personals noch auf Seiten des Schulträgers gerechnet. Dadurch wurden nunmehr alle Gehälter des Direktions- und Lehrpersonals zu 100% als auch alle Anschaffungen von Instrumenten zu 60% bezuschusst. Wir waren also wirklich gut und auf dem richtigen Weg!

        Und es wurde weiter gearbeitet mit dem Ziel immer besser zu werden.

        Und dann standen im September 1976 die erforderlichen „Lehrbefähigungsprüfungen“ an, die alle Lehrpersonen bestehen mussten, um in den Genuss einer Ernennung zu kommen.

        Diese Prüfungen fanden im Eupener Rathaussaal statt von 6. bis 11. September – einen Termin, den wir alle so schnell nie mehr vergessen würden. Vor einer aus 5 Mitgliedern bestehenden Jury (überwiegend Professoren der Kgl. Konservatorien Belgiens) – pro Fach – mussten die Examina, bestehend aus einem künstlerischen, theoretischen und pädagogischen Teil, abgelegt werden.

        Das Gesamtresultat dieser Prüfungen war mehr als niederschmetternd und wir standen quasi vor dem Nichts da mehr als die Hälfte der Kandidaten nicht bestanden hatte, und eine Wiederholung war gesetzlich nicht erlaubt…

        Nach langen Gesprächen und Analysen mit Inspektor Vandermaesbrugge – der uns sicherlich mehr als sehr gut gesonnen war – erwirkte dieser am Sonntag, 12. September eine Sondergenehmigung und Ausnahmeregelung beim Kulturminister, die darauf hinaus ging, dass manche Kandidaten doch eine zweite Chance erhalten würden auf Grund der besonderen Lage im deutschsprachigen Belgien.

      • Die Geschichte der Gesangsklasse von den Anfängen an bis zum Jahre 1991

        Von Elsi Braun und Heinz Keutgen

        Als 1972 die Musikschule eröffnet wurde, gehörte zu den Instrumentalfächern auch das Fach Gesang, das sich in zwei Kategorien aufteilte: Lied und Oper.

        Der erste Gesangslehrer war Hubert Vanaschen, der die noch eher kleine Klasse (bestehend aus drei Schülern und einer Schülerin) vom 01. September 1972 bis zum 31. August 1975 leitete.

        Ab dem 01. September 1975 konnte die mittlerweile zur Musikakademie 1. Kategorie hochgestufte Institution den Raerener Professor Walter Meessen verpflichten, der mit großem Enthusiasmus seine immer zahlreicher werdenden Schüler/innen (1975-76 waren es bereits acht, 1980-81 schon 25) bis 1991 für den Lied-und Operngesang begeisterte. Etliche von ihnen absolvierten alle zehn Stufen von der Unterstufe A1 bis zur exzellenzstufe B.

        Die große Freude bei den Studierenden war nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass Walter Meessen seinen Schülern und Schülerinnen ein Ziel vor Augen gab.

        Denn schon nach wenigen Jahren studierte er mit ihnen die komische Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ von Otto Nicolai ein, die am 18. Mai 1980 in der Musikakademie St. Vith und am 28. Juni 1980 im Kurhotel Pauquet (dem heutigen AD-Delhaize) mit großem Erfolg aufgeführt wurde.

        Drei Jahre später folgte die komische Oper „Der Waffenschmied“ von Albert Lortzing am 19. Und 20. März 1983 im Jünglingshaus Eupen und am 08. Mai desselben Jahres im Bergscheider Hof in Raeren, da ebenfalls der Raerener Männergesangsverein Cäcilia Raeren mitwirkte.

        Diesmal gab es ein richtiges Bühnenbild, gestaltet und ausgeführt von Edgar Belleflamme, der von hier an für alle zukünftigen Bühnenbilder der Musikakademie und des späteren Vereins Lythea verantwortlich zeichnete.

        Als drittes Werk wurde 1985 (*) Giacomo Puccinis Einakter „Gianni Schicchi“ aufgeführt. Da dieser nicht abendfüllend lang war, wurden im ersten Teil der Abende Auszüge aus bekannten Opern, Operetten und Musicals dargeboten. Diesmal fanden die Aufführungen in Eupen, Kelmis, Raeren, Bütgenbach, Elsenborn und Burg-Reuland statt.

        Die Zuschauerzahl erhöhte sich mit jeder Aufführung, und so wollte man immer mehr. Waren bis jetzt die technischen Möglichkeiten und Ausstattungen eben begrenzt, gab es jeweils nur eine Klavierbegleitung, so wollte man aus diesem engen Korsett ausbrechen, aber dazu benötigte man Geld.

        So lag es nahe, einen Verein zu gründen und so wurde LYTHEA (= Lyrisches Theater) geboren, dessen Gründer neben Walter Meessen auch Marlene Leusch und Heinz Keutgen Junior waren.

        Von nun an konnte man mit einer Finanzspritze von der Exekutive der Deutschsprachigen Gemeinschaft rechnen und einem Sponsoring der Bank Brüssel Lambert. So wurde aus dem Vollen geschöpft.

        Mit der Operette „La Périchole“ von Jacques Offenbach, die in französischer Sprache aufgeführt wurde, vergrößerte sich die Anzahl der aktiven Mitwirkenden auf bis zu vierzig Sänger(innen) und zehn Instrumentalisten.

        Der Erfolg sprach für sich und so folgten bis 1991 im Abstand von zwei Jahren weitere großartige schon am ersten Tag des Ticketverkaufs restlos ausverkaufte Aufführungen.

        In der Musikakademie selbst gab es zwischendurch immer wieder Schülerkonzerte, so dass auch sie nicht vergessen wurde.

      • Die Geschichte der Abteilung “Schauspiel” von denAnfängen an bis zum Jahre 2012

        Von Freddy Schumacher, Lehrer fürSchauspielkunst im Ruhestand und
        Günter Biegmann,ehemaliger Schüler der Schauspielabteilung

        Der erste Lehrer für Diktion, Deklamation und Schauspiel war Leo Wintgens.

        Er trat am 1. September 1972 mit 7 Schülern seinen Dienst an. Unterrichtet wurde in der Französischen Schule. Und dies immer nach Schulschluss der Volksschule. Leo Wintgens, der auch noch in einer anderen Schule beschäftigt war, stärkte sich dann jedes Mal mit Butterbroten … und einigen Weintrauben.

        Zur Aufführung gelangten: Auszüge aus „Minna von Barnhelm“ von Lessing, „Amphitryon“ von Kleist sowie der Einakter „Minna Magdalena“ von Goetz. Gezeigt wurden sie in historischen Kostümen auf der kleinen Bühne des Turnsaals der Grundschule Eupen-Unterstadt. Später folgten dann noch einige Szenen aus Goethes „Faust“ im Jünglingshaus.

        Auf Leo Wintgens folgte dann am 21. März 1977 Peter Massmann, der damalige Intendant am Stadttheater Aachen. Zu Beginn hatte er nur 5 Schüler, die ihm allerdings bis zu seinem Umzug nach Süddeutschland die Treue hielten. Wissbegierig lauschte man seinen Geschichten rund um das Theater- und Schauspielerleben. Ein Mann mit „Stallgeruch“ weiß eben zu begeistern. Die Musikakademie war inzwischen in die Räumlichkeiten der Städtischen Mädchen- und Knabenschule Eupen Oberstadt umgezogen. Unterrichtet wurde in der Mädchen-, aufgeführt in der Knabenschule. Dort hatte man für die Gesangs- und Schauspielklasse im Turnsaal eine Bühne gebaut, auf die auch noch, gut eingeschlossen, ein Flügel gesetzt wurde.

        Aufgeführt wurden dort: ein „Goethe-Abend“ und gemeinsam mit Walter Meessen, dem Gesangslehrer, ein „Rezitations- und Liederabend“. Ein Auswärtsspiel gab es auch, und zwar in den Aachener Kurparkterrassen, wo die Klasse Schillers „Glocke“ zu Gehör brachte. Für die Theaterstücke wich man ins Jünglingshaus aus. Hier wussten die „Königinnen von Frankreich“ von Wilder und „Ein unglücklicher Zufall“ von Saunders zu begeistern.

        Nach dem Weggang von Peter Massmann übernahm Fredy Schumacher am 01. 10. 1981 die Klasse.

        Zur Aufführung gelangten zunächst: ein „Gedichte Abend“ hier arbeitete man zusammen mit der Gesangsklasse. Es wurden vor allem Gedichte ausgewählt, die auch vertont wurden. So konnte das Publikum das Werk gesprochen und gesungen genießen. Es folgte ein „Schiller Abend“ mit Auszügen aus seinen Theaterstücken. Bei „Maria Stuart“ hatte man sich für die Beichtszene entschieden. Ein junger 16jähriger Schüler, der zum ersten Mal auf der Bühne stand, spielte, mangels an ältere Alternative, den Beichtvater. Maria Stuart wurde von einer erfahrenen Spielerin dargestellt. Die Szene kam beim Publikum sehr gut an. Allerdings bemerkte beim Verlassen des Saales ein Zuschauer, er habe den Eindruck gehabt, der Prieser hätte gebeichtet…….

        Inzwischen wuchs die Schülerzahl immer mehr an, so dass man sich entschloss, ganze Theaterstücke in der Hisselsgasse aufzuführen. Hierzu entwarf über zwanzig Jahre lang Edgard Belleflamme die Plakate bzw. die Programmzettel. Bei vielen Stücken entwarf und gestaltete er auch wunderbare Bühnenbilder. War Tapete angesagt, so konnte man sich immer auf die genauen Arbeiten der Absolventin Irmgard Kelleter verlassen.

        Zu Anfang gaben Betttücher in allen möglichen Farben, die über ein Aluminiumgestänge gehängt wurden, die Kulisse. Später sorgte dann Herr Alfred Dreuw, ein ehemaliger Schüler der Musikakademie, für feste Holzwände. Herr Albert Falter, der Hausmeister der Knabenschule, fertigte eine Türe an, die „Falter-Tür“, die auch heute noch regelmäßig zum Einsatz kommt.

        Die Turnhalle der Hisselsgasse fasste etwa hundert Zuschauer. Vor jeder Vorstellung mussten Stühle gestellt und nach der Vorstellung wieder weggestellt werden. An sich nichts Außergewöhnliches. Aber das Stellen war jedes Mal mit einer gesunden Anspannung und Vorfreude verbunden, das Wegstellen mit einer fröhlichen und heiteren Entspannung über die gelungene Aufführung. Also keineswegs ein mühsames Schleppen. Spielte man noch in der ersten Zeit noch ohne Vorhang, so änderte sich das später. Mittels einer Kurbel, verbunden mit einem herrlich quietschenden Geräusch, konnte der dunkelbraune schwere Vorhang geöffnet und geschlossen werden. So hatte man die Möglichkeit, sich vor der Aufführung auf der kleinen Bühne aufzuhalten. Hinter der Kulissenwand saßen in einer Reihe, eng beieinander, die Darsteller und warteten auf ihren Auftritt. Eine Beleuchtung gab es in der Hisselsgasse nicht. Das Material hierzu musste immer von der DG ausgeliehen werden. Die Montage besorgte der Sohn des Hausmeisters. Etwas Einzigartiges gab es in der Pause. Dort wurde, passend zum Stück, kostenlos ein Getränk gereicht. Hierfür zeichnete Elke Fettweis, Absolventin der Deklamationsklasse, verantwortlich. Wurde z.B. eine englische Kriminalkomödie gegeben, so gab es Tee. Die Palette reichte von Wasser bis Sekt. Einmal gab es sogar Sauerkrautsuppe, die Frau Luther auf der Bühne in dem Stück „Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“ zubereitete. Vermutlich hat der Turnlehrer der Volksschule am anderen Morgen die Fenster der Turnhalle groß aufgerissen…

        Eines der ersten Stücke, die hier aufgeführt wurden, war „Du wirst schon sehn“ von Peschina. Zwei Damen saßen auf einer Bank und sprachen über eine Orchidee. Plötzlich öffnete sich die Bühnentür und ein netter Herr betrat die Bühne. Die beiden Damen und die Orchidee erschraken leicht. Der freundliche Herr, der sich offenbar in einer Versammlung wähnte, wandte sich an das Publikum: „Wem gehört der Wagen mit dem Kennzeichen…? Er versperrt meine Ausfahrt.“ Im Publikum erhob sich jemand. So unaufgeregt wie er gekommen war, verließ der Herr auch wieder die Bühne. Mit einem Zuschauer weniger wurde die Aufführung dann fortgesetzt.

        Insgesamt wurden über dreißig Stücke in der Hisselsgasse aufgeführt. Stellvertretend seien hier drei erwähnt: die zwei Ein-Personen-Stücke „Shirley Valentine oder die Heilige Johanna der Einbauküche “von Russell und „Die Sternstunde des Josef Bieder“ von Streul sowie „Das Tagebuch der Anne Frank“ von Goodrich/Hackett. Renate Wünsche als „Shirley“ und Jörg Lentzen als „Bieder“ standen hier zwei Stunden lang alleine auf der Bühne und haben das Publikum köstlich amüsiert. Eine großartige Leistung. Für „Anne Frank“ war die Hisselsgasse der ideale Aufführungsort. Die Enge des Raumes schaffte für dieses Stück eine beklemmende Atmosphäre. Bei einer der Vorstellungen rannte sogar eine Person aus dem Saal, weil sie die Spannung nicht mehr ertragen konnte.

        Wurde jede Produktion anfangs viermal aufgeführt, so konnte man, dank steigender Zuschauerzahlen, am Ende sogar achtmal aufführen. „Anne Frank“ brachte es sogar auf zehn Vorstellungen. Neben den Theaterstücken wurden auch literarische Abende aufgeführt – und das immer mit musikalischer Begleitung. („Elias Canetti/Eugen Roth“, „Kästner-lyrisch“…) Hier gilt unser großer Dank Gerhard Sporken (er hatte auch die musikalische Leitung bei dem Erfolgsstück „Die Sternstunde des Josef Bieder“) und Aline Beckers, die mehrmals selbst oder mit ihren Schülern diese Abende wunderbar bereichert haben. Auch Hubert vom Venn gastierte mal mit seinem Bühnenpartner Jupp Hammerschmidt in der Hisselsgasse. Seine Vorstellungen waren immer ausverkauft. Er lud die Schauspielklasse ein, ihre Theaterstücke in seinem Theater in Monschau aufzuführen. So kam es, dass zwei Spielzeiten lang alle Stücke auch in Monschau gegeben wurden. Wenn die Zuschauerresonanz auch eher gering war, so trübte das nicht die Freude, auch mal in der Fremde spielen zu dürfen.

        Ende der neunziger Jahre fiel dann der letzte Vorhang der Hisselsgasse. Die Schule wurde umgebaut. Mit etwas Wehmut nahm man Abschied vom Quietschen der Kurbel, von den Stühlen, von den Getränken…

        Der Sitz der Musikakademie war inzwischen in die Villa Bourseaux verlegt worden. Übergangsweise führte die Schauspielklasse im dortigen Foyer kleinere Produktionen wie „Schönen Urlaub noch“ oder „Bretterhäppchen“ auf, die auch allesamt den Geschmack des Publikums trafen.

        Im Jahr 2000 beschloss, die Musikakademie die Theaterstücke in Zukunft in Zusammenarbeit mit dem Kulturellen Komitee im Jünglingshaus zu organisieren. So bot sich die Möglichkeit auch einmal Stücke mit großer Besetzung aufzuführen. Das war auch nötig, weil die Absolventen gebeten wurden, weiter mitzuwirken. Einer von ihnen, Günter Biegmann, hat bei verschiedenen Stücken auch sehr erfolgreich Regie geführt. So auch bei „Der Hexenmeister“ von Weissert. Hier mussten drei Schauspieler Soldaten mimen, die marschieren. Der Regisseur, der in seiner Militärzeit Unteroffizier war, hatte seine liebe Müh und Not, den Darstellern das Marschieren beizubringen. Aus unerklärlichen Gründen wollte es einfach nicht gelingen. Am Abend erklärte er tiefenentspannt in geselliger Runde: „Von hundert Mann können drei nicht marschieren- und wir haben die drei“…

        Im Jünglingshaus wurden fast vierzig Theaterstücke aufgeführt, vier in einer Spielzeit. Alle Gattungen konnte man jetzt auf der großen Bühne zeigen: Komödien, Schauspiele, Jugendstücke, Musicals, Klassiker. Stellvertretend seien auch hier einige erwähnt: „Die Physiker“ von Dürrenmatt, „Ein Volksfeind“ von Ibsen, „Die Glasmenagerie“ von Williams, „Die zwölf Geschworenen“ von Rose, „Der Neurosen-Kavalier“ von Beth/Cooper, „Frau Müller muss weg“ von Hübner, „Ein Inspektor kommt“ von Priestley, „Scrooge“ von Pierson/Dickens sowie die Jugendstücke „Der Streik der Dienstmädchen“ von Weissert/Pausewang und „Momo“ von Ende.

        Die meisten Besucher verzeichnete das bekannte Weihnachtsstück „Scrooge“. Nahezu fünf ausverkaufte Vorstellungen. Kein Wunder, denn hier stand fast das ganze Ensemble samt Kindern auf der Bühne. Auch „Das Traumschiff“, eine Persiflage von Haus, fand sehr guten Zuspruch-bis zur Pause. Offensichtlich hatten einige Zuschauer bei der Ankündigung das Wort „Persiflage“ nicht gelesen und waren enttäuscht, dass sie die Personen und Geschichten der beliebten Fernsehserie auf der Bühne nicht so wiederfanden, wie sie es im Fernsehen gewohnt waren. Da, dank des schönen Wetters, die Bühnentür in der Pause immer offenstand, konnte man beobachten, wie die Zuschauer in ihre Wagen stiegen und wegfuhren, um vermutlich den Abend auf einer Terrasse bei einem Gläschen ausklingen zu lassen…Die meiste Begeisterung und Freude entfachten natürlich die Komödien wie“ Ein gemütliches Wochenende“ von Stuart oder „Das glückliche Paar“ von Flatow. Nach einer dieser Vorstellungen kam Mark Hellemans, der immer ein Garant für gute Stimmung war, freudestrahlend auf den Regisseur zu „Wir hatten sogar Standing Ovation“. „Ja?“ fragte diese erstaunt. Worauf Mark antwortete: „Kann aber auch sein, dass die Leute schnell nach Hause wollten…“

        Die literarischen Abende wurden zunächst im Atelier“ Kunst und Bühne“ gezeigt, später im Foyer des Jünglingshauses. („Das neunzehnte Jahrhundert“, „Wilhelm Busch“…) Zu einigen dieser Produktionen hat Gerda Sommer, eine weitere Absolventin, viel Hintergrundwissen zusammengestellt und vorgetragen.

        Unter dem Titel „Holleri Du Dödl Di“ verabschiedete sich Fredy Schumacher mit Loriots dramatischen Werken 2012 in den Ruhestand.

        Danach übernahmen für eine kurze Zeit Pascal Sporken, Anusch Manukian und Christine Schimanski die Abteilung „Sprache“, die sie allerdings aus unterschiedlichen Gründen nicht weiterführen konnten.

        Ab dem 01.09.2020 hat dann Jörg Lentzen die Abteilung übernommen, die inzwischen auch Kinder-und Jugendtheater umfasste.

      • Die Geschichte der Abteilung “Ballett”

        Luc Marly, Direktor

        Kein anderes Fach veranschaulicht die Balance zwischen Fordern und Fördern so treffend. Klassisches Ballett steht für das ideale Gleichgewicht zwischen strenger Disziplin und anmutiger Leichtigkeit. Dieser Kurs ist seit 1975 fester Bestandteil des Unterrichtsangebots der Akademie. Im Jahr 1991-1992 zählte der Kurs bis zu 170 Schüler, und über 28 Jahre hinweg wurde er von nur einer Lehrerin geleitet. Madame Pierreuse hat unauslöschliche Spuren hinterlassen, wie die folgenden ehemaligen Schülerinnen berichten: Bianca Croé (B.C.), Verena Wünsche(V.W.) , Dorit Peren (D.P.), Laure Freichels (L.F.)

        Ballettunterricht in Eupen, Sankt Vith, Worriken und Kelmis

        B.C.: Ich habe 1988 meine Abschlussprüfung gemacht und bin damit eine der allerersten Absolventinnen der Musikakademie im Bereich Ballett. Als ich begann, fand der Unterricht in der Hisselsgasse in Eupen statt.

        D.P.: In der heutigen Aula der SGO befanden sich eine lange Spiegelwand und fest montierte Ballettstangen. Eine große Box mit integriertem Kassettenrekorder schmetterte dann die Tonaufnahmen durch den Saal.

        V.W.: Umgezogen wurde sich im Flur, was im Winter eine eher kalte Angelegenheit war, da es keine richtige Tür, nur eine Schwingtür, ins Treppenhaus gab und mit jedem Öffnen und Schließen ein kalter Windhauch in den Flur zog. Diesen Saal, der auch eine kleine Bühne zur Schulstraße hin hatte, teilte sich die Ballettklasse mit der Schauspielklasse von Herrn Schumacher und wenn es rappelvoll war, dann tanzte man auf und um die Treppe herum, die zu den Brettern, die die Welt bedeuteten, führte.

        L.F.: Da ich in der Gemeinde Burg-Reuland wohnte, ging ich zum Unterricht nach Sankt Vith. Ich war sehr strebsam und tanzte so gerne, dass ich nach einigen Jahren auch den Unterricht in Worriken besuchen durfte.

        V.W.: Die letzten Jahre habe ich dann immer samstags in Kelmis im Turnsaal der Gemeindeschule getanzt. Der Saal war gigantisch und man fühlte sich, im Gegensatz zum Saal in Eupen, manchmal etwas verloren. Dafür bot er unendlich Platz, um eine Manège zu tanzen oder Drehungen zu üben. Und man konnte sich leider nicht hinter dem Vordermann verstecken und jeder Fehler wurde sofort gesehen.

        Aufführungen

        B.C.: Meine allererste Aufführung fand im Saal des Hotels Bosten statt. Später führten wir regelmäßig im Jünglingshaus auf.

        V.W.: Die erste, an die ich mich erinnere, war Nussknacker. Zur Requisite gehörte ein überdimensionaler brauner Bär, der genauso groß war wie einige der kleinen Mädchen, die mittanzten. Ich tanzte im Blumenwalzer, meine Schwester bei den Puppen oder Chinesen.

        D.P.: Bei den Aufführungen im Jünglingshaus trugen wir immer tollen Kostümen, mit betonhart lackierten Hochsteckfrisuren und Make-up natürlich.

        L.F.: Die Aufführungen fanden im Jünglingshaus in Eupen statt und umfassten alle Schülerinnen und Schüler aus allen Abteilungen. Für die Proben mussten wir mehrmals nach Eupen fahren, aber es war auch eine gute Gelegenheit, die Schüler "aus dem Norden" kennen zu lernen. Dadurch konnte ich Freundschaften schließen und mit einigen von ihnen Kontakt halten.

        V.W.: Besonders in Erinnerung ist mir als kleines Mädchen, eine Aufführung bei der sich bei einer der Großen, die auf den Namen Gertrude hörte, beim Spitzensolo die Schuhbänder lösten und sie einen Ihrer Schuhe verlor. Unbeirrt tanzte sie weiter, wenn auch nur noch auf Demi Pointe und verbeugte sich am Ende mit einem strahlenden Lachen. Ich sehe diese Szene heute noch vor mir und es hat mir sicherlich sehr einprägsam gezeigt, dass Aufhören keine Option ist, und dass man trotz aller Hürden, etwas abliefen kann, was dann zum Erfolg/Applaus führt.

        “Madame Pierreuse”

        V.W.: “Une main de fer dans un gant de velours”.

        Nichts umschreibt besser das Wesen und die Art zu unterrichten von Frau Pierreuse.

        D.P.: Ich habe Madame Pierreuse sehr gerne gehabt. Sie war bestimmend, jedoch sehr nett. Sie hatte ein extrem ausgeprägtes Fachwissen und beeindruckte natürlich mit ihrer Karriere an der Pariser Oper. Ich bin immer sehr gerne zum Unterricht gegangen und denke gerne und liebevoll an sie zurück.

        L.F.: Sie war immer schick gekleidet und trug eine bunte Brille. Sie war vornehm und herzlich. Sie legte den Fokus immer auf das Körperbewusstsein.

        Nach der Pensionierung von Madame Pierreuse im Jahr 2003 konnte der Unterricht für 10 Jahre nicht fortgesetzt werden, da keine geeignete Lehrkraft gefunden wurde. Erst 2013 nahm Samanta Basile den Kurs wieder auf, der bald 80 Schüler zählte und sich großer Beliebtheit erfreut.

      • Eine Auswahl von Plakten zu Aufführungen der Musikakademie

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